Dorfleben  2 0 1 3


Maibaumaufstellen

Die Nacht vom 30. April zum 1. Mai ist als Walpurgisnacht bekannt. Sie kündet vom offiziellen Frühjahrsanfang. Bereits im 16. Jahrhundert wurde dieses Ereignis gefeiert. Mit dem Aufstellen eines geschmückten Baumes, der Fruchtbarkeit symbolisiert, wurde eine Verbindung zwischen Erde und Himmel hergestellt. Auch in Kaikenried ist dieser Brauch ein fester Bestandteil. Nachdem jahrelang die FFW den Baum hergerichtet und aufgestellt hatte, übernahm diesmal die Dorfgemeinschaft die Verantwortung. So wurde die Arbeit auf alle Vereine und aktiven Stammtische verteilt.
Der einige Tage zuvor gefällte Baum wurde dann am 30. April von den Helfern geschmückt und hergerichtet. Ohne jegliche maschinelle Hilfe, also nur mit reiner Muskelkraft und mit Hilfe von "Schwaiberl" (2 Holstangen, die ca. 30 cm unterhalb des oberen dünnen Ende mit einem starken Seil miteinander verbunden werden). Der Abstand (Seilverbindung von Stange zu Stange beträgt ca. 33 cm) wurde der Baum in die Höhe gehievt. Wittenzellner "Felix" Xare hatte, wie auch die Jahre zuvor, das Kommando. Unter seiner Regie ging wieder alles reibungslos und ohne Zwischenfälle vonstatten. Eine sichtliche Verbesserung brachte auch die neue Maibaumhalterung, die Wochen vorher noch betoniert wurde. Nach getaner Arbeit kam die Gemütlichkeit natürlich auch nicht zu kurz. Im Gasthaus Danzer wurde dieser Tag, mit Gickerln vom Holzkohlengrill, ausgeklungen.
Gefürchtet sind die Kaikenrieder Maibaumdiebe, die dieses Jahr gleich 2 Maibäume in einer Nacht stahlen.
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Kaikenrieder Fußwallfahrt nach Bodenmais

Ein fester Bestandteil im Kaikenrieder Dorfleben ist die Wallfahrt nach Bodenmais. In den Jahren um 1880 bis 1890 herrschte in der Umgebung von Kaikenried die Maul- und Klauenseuche. Im nahegelegenen Ort Aschersdorf verendeten infolge dieser seuchenhaften Krankheit mehrere Rinder. In Anbetracht dieser Not machte der Bauer Franz Treml aus Kaikenried das Versprechen, bei Verschonung von der Seuche, alljährlich eine Wallfahrt nach Bodenmais durchzuführen. Da der Ort Kaikenried und somit auch der Bauer Franz Treml tatsächlich von dieser Seuche verschont blieben, löste er sein Versprechen ein.  Auch heuer trafen sich zahlreiche (bei der Ankunft in Bodenmais waren es 45 Teilnehmer) Wallfahrer wieder zum Fürbitten und Danksagen. Auch unser neuer Pfarrer, Herr Magerl, ließ es sich nicht nehmen und maschierte mit. Gestartet wurde um 5.45 Uhr bei der Kaikenrieder Kirche, von wo man über Teisnach und Böbrach nach Bodenmais maschierte. An der Wied-Kapelle zwischen Teisnach und Böbrach hielt man zum Gebet und Gesang inne, ehe es zum Brauerei-Gasthof Eck weiterging. Hier legte man eine kurze Frühstückspause ein. Nach dem Frühstück ging es weiter nach Bodenmais, wo unser Herr Pfarrer um 10.15 Uhr dann in der Bodenmaiser Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt den Gottesdienst abhielt. Die Strecke hin und zurück beträgt ca. 28 km.
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Sonnwendfeuer

Am Tag der Sonnwende, dem 21. Juni, fallen die kürzeste Nacht und der längste Tag zusammen. An diesem Tag oder um diesen Tag herum sind Sonnwendfeuer, auch Johannifeuer (bzw. Johannisfeuer), auch heute noch im Brauchtum sehr verbreitet. Auch in Kaikenried wird dieser Brauch gepflegt. Ausrichter des Sonnwendfeuers ist, wie schon seit mehreren Jahren, die Jungfeuerwehr, die auch heuer wieder alles im Griff hatte. Bei herrlichem Wetter fanden sich auch wieder zahlreiche Besucher ein, um diesem Spektakel beizuwohnen. Live-Musik, Getränke und Würstl verkürzten die Wartezeit bis zum Anzünden des Holzhaufens. Bei beginnender Dämmerung war es dann so weit. Das Feuer wurde entzündet und es brannte bereits nach kurzer Zeit lichterloh.  Begeistert von den meterhohen Flammen blieb so mancher Zuschauer bis spät in die Nacht. Erst nach einigen Stunden war vom Feuer nur noch die Glut übrig und wurde von der Jungfeuerwehr gelöscht.
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Wolfausläuten (Wolfauslassen) 2013 in Kaikenried.

Das Wolfausläuten wird in Kaikenried seit Menschen gedenken gepflegt. Im großen Stil aber erst seit ein paar Jahrzehnten. Vom leider schon verstorbenen Anton Binder wurde es in Kaikenried eingebürgert. Auch dieses jahr hatten Sie sich wieder getroffen, die Kaikenrieder Wolfausläuter. Ca. 50 Männer und jugendliche fanden sich wie jedes Jahr am 09.11.13 zum Vorläuten im Gasthaus Danzer ein. Der "Hirt"(Taktangeber) Josef Wittenzellner jun., heizte seine Männer("Wölfe") mit den Worten " Hat's oizam do?", Antwort der Läuter "Ja!", wieder der Hirt, "Geht koaner o?", wieder Antwort der Läuter "Na!", richtig an. Jetzt ging's rund. Nach dem Takt des Haita wurde nun gelitten was das Zeug herhielt. So mancher kam ganz schön in's Schwitzen. Dies war aber nur ein Aufwärmtraining, denn das Hauptprogramm in dieser Nacht war heuer wieder das Vorläuten auf dem Marktplatz in Ruhmannsfelden. Der ganze Marktplatz in Ruhmannsfelden war mit Besuchern gefüllt, als die Kaikenrieder mit ohrenbetäubenden Geläut einmaschierten.  In der Mitte des Marktplatzes ging's dann richtig rund. Vor begeisterten Zuschauern wurde fast bis zur totalen Erschöpfung gelitten, ehe der Hirt seinen Spruch aufsagte:
Es kimmt da Hirt mit seina Girt
und hod des Johr mit Freuden ausgehirt.
26 bis 27 Wocha is a lange Zät
hod se da Haita af Martini g'fräd.
Da Haita mao springa iwa Distln und Dearn
das a oft ganz stocknarrisch kannt wearn.
Da haita mao asse beim Renga und Wind
bis eam da Dreg iwan Bugl oi rind.
Kimmt a hoam steht a kiesblaue Supp'n en da Rean
de soit a a no begehrn.
Sogt a wos vom bessan Ess'n
haut'n Bärin ei en Pfress'n
sogt a wos vom drukan Ko
haut'n Bärin hintre en's Lo.
Aid`s here an Schlissl scho klinga,
wird da Bauer in's Kammerl springa
und a Zwanzgerl außa bringa.
A Zwanzger'l is no ned g'nao
kehrt'se no a Stickl Braod dazao.
So und eats haue Gart am Disch
daß wißt's das moang Martini is.
Nach dem Spruch erklangen wieder minutenlang die Glocken, ehe man sich bei Freibier und einer deftigen Brotzeit(gestiftet von der Metzgerei Zachskorn) stärkte. Nach der Stärkung ging's nochmal rund, denn ein weiterer "Wolf" aus dem Zellertal war angereist. Gemeinsam legte man sich nochmal in's Zeug, was die Zuschauer mit großem Beifall honorierten. Wieder in Kaikenried wurde der erste Tag mit einem Gastgeläut bei Marion und Stefan Stadler beendet. Der zweite Tag(Haupttag) gehörte den Kaikenriedern. Vom Gasthaus Danzer zog der "Wolf" zum Hotel Oswald, wo die Gäste nicht schlecht staunten über soviele Glocken und der Tradition des Glockenläuten. Auch der Gastgeber Alfons Oswald und seine Frau Rosmarie waren begeistert. Sie bedankten sich mit Freibier und einer Brotzeit. Auch die Goaßlschnoitzer gaben noch eine Kostprobe ihres Können. Im 3er-Takt wurde geschnoizt was das Zeug hergab. Eine weitere Einladung hatten die Wolfausläuter von Petra und Helmut Ernst bekommen, der man sehr gerne nachging. Auch hier gab es wieder Essen und Trinken in Überfluß. Nachdem man sich gestärkt hatte ging's wieder zurück zum Gasthaus Danzer. Hier wurde die ganze Nacht gelitten, zur Stärkung gab's eine Brotsupp'n. Diejenigen die bis um 6 Uhr morgens durchgehalten haben marschierten mit Geläut zum Dorfplatz und läuteten traditionsgemäß den 11.11.13 an.

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Christkindlmarkt 2013, wieder für einen guten Zweck

Der Saisonhöhepunkt war auch dieses mal wieder der Christkindlmarkt. Sieben Vereine, FC, FFW, Schützen, Veteraner, Weiberstammtisch, Gartenbauverein und der Frauenbund, richteten im Namen der Dorfgemeinschaft, unter der Leitung von Andreas Achatz, dieses Ereignis aus.
Gleich neben der Kaikenrieder Kirche standen die Buden und wurden von der Kirchenbeleuchtung festlich umrahmt. Nach dem feierlichen Gottesdienst, gehalten von unserem Herrn Pfarrer Magerl, wartete gleich das Christkindl auf die Besucher, das mit einer Ansprache den Christkindlmarkt eröffnete. Die kleinen Besucher staunten nicht schlecht als sie vom Christkindl begrüßt wurden. Vor der lebensgroßen Kaikenrieder Krippe konnten dann die Kleinsten Ihre Weihnachtswünsche beim Christkindl abgeben. Aber auch der Nikolaus war gekommen und verteilte kleine Geschenke an die jüngsten Besucher. Auch für die Erwachsenen war was geboten. So stieg einem schon von weitem der Duft von Bratwürsteln und Glühwein in die Nase. Heizöfen sorgten für ein behagliches Wohlbefinden. Auch 2013 wird der gesamte Erlös wieder einem gemeinnützigen Zweck gestiftet.
Ein Dankeschön an alle Besucher die diese Aktion unterstützt haben, an die Gemeinde mit Ihren Gemeindearbeitern, an Herrn Pfarrer Magerl, der vor einer vollen Kirche den Gottesdienst gehalten hat, an Alfons Schlagintweit, der mit seinem Kinderchor den Gottesdienst wunderbar umrahmt hat und natürlich an alle Helfer die damit beigetragen haben, daß der Christkindlmarkt ein voller Erfolg wurde.
Die Dorfgemeinschaft Kaikenried

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